Wappen und Chronik
der Familie Zengerle


Wappen

Das Wappen wurde im April 1988 gestaltet und ausgeführt von Herrn Josef Praxmarer in Meran.

Nach Konrad Fischnaler "Tirolisch-Vorarlbergischer Wappenschlüssel" Band 4, 2. Teil, Seite 128:

"Spaltfach rechts, Querfach weiß über rot, oben mit zwei roten, unten mit einer weißen Lilie, in blau ein goldener Löwe steigend, einen weißen Hammer in der rechten Pranke.
Helmzier: Löwe wie vorhin, wachsend zwischen offenem Flug, rechts rot über weiß, links gold über weiß.
Palatins Wappen verliehen am 16.6.1594 von Johann Andrä von Croaria an Simon Zingerl, Stiftskaplan und Sänger in Konstanz und seine Brüder und Vettern aus Heyden in Ampezzo."


Zengerle

Das Geschlecht der Zengerle bzw. Zingerle lässt sich zurückverfolgen bis in die Zeit zwischen 1275 und 1229.
Es kommt - nach Ansicht des Herrn Josef Praxmarer in Meran - aus dem Gebiet des heutigen Cortina-el-Ampezzo in den Dolomiten.

Auf Grund der Häufung von Schreibern, Rechtsanwälten, Universitätsprofessoren, Richtern, Gold- und Silberschmieden ist anzunehmen, dass die Zingerle oft im Dienst des Kaisers standen. Da das Ursprungsgebiet dreisprachig (deutsch, italienisch und ladinisch) ist, ist es auch möglich, daß es Dolmetscher und eventuell Diplomaten waren.

Diese Vermutung stützt sich auf die Tatsache, dass im Wappen von 1594 drei Lilien - als Zeichen des Kaisers, im Helmzier ein geflügelter Löwe - als Zeichen für Mobilität vorzufinden sind. Der weiße Hammer im Wappen wird gedeutet als Zeichen für Gold- und Silberschmiede.

Diese Vermutungen sind nicht abzuweisen, da die Zingerle bereits 1229 urkundlich erwähnt sind, die allgemeine Namensgebung aber erst in der Zeit zwischen 1450 und 1500 erfolgt.

Der Name Zingerle kommt nach Meinung von Karl Finsterwalder »Tiroler Namenskunde«, Seite 542-543, aus dem romanischen Vokal »Cingaro«, was soviel wie Zigeuner bedeutet. Die Namensgebung beruht wohl auf der Haut- und Haarfarbe der Familienmitglieder.
Um 1600 waren die Zingerle bzw. Zengerle in ganz Tirol, Südtirol und Vorarlberg verbreitet.

Aus Vorarlberg dürfte auch der im Jahre 1724 erstmals urkundlich in Unterglauheim erwähnte Ignatius Zengerle als Schmied in die nordschwäbische Gegend gekommen sein.
Die Zingerle sind - nach Finsterwalder - urkundlich erwähnt:

Im Jahre

1229

in St. Pauls Eppan

1242

in Nieder-Lana

1275

ein Cinger in Zams bei Landeck

1319

Conradi Zingerli in Bozen

1325

Zingerl in Silz

1360

Zängerle in Imst

1420

Zingerle in Bozen

1423

Zengerle in Grins

1468

Hans Zingerlein auf dem Zingerle-Hof in Fußendrasch-Pitsch bei Sterzing

1500

Zingrell bzw. Zingerlein in Vals im Pustertal
(Nach Angaben des Herrn OSTR. Dr. Berchtold von Zingerle)

1561

Singrell in Brixen

1594

Simon Zingerl in Konstanz

1600

J.U. von Zingerle, Germanist aus dem Edenhof zu Aiterwang am Brennerpass



Im nordschwäbischen Raum urkundlich nachgewiesen sind:

Ignatius Zingerle

1724 Schmied in Unterglauheim

Leonardus Zengerle

geb. 20.08.1724 in Unterglauheim,
verheiratet 18.04.1757 in Unterglauheim

Johann Michael Zengerle

geb. 23.05.1759 in Unterglauheim,
verheiratet 13.04.1790 in Unterglauheim,
gestorben 31.05.1828 in Unterglauheim

Alois Zengerle

geb. 18.02.1792 in Unterglauheim,
verheiratet 22.11.1832 in Oberfinningen,
gestorben 14.01.1874 in Oberfinningen

Alois Zengerle

geb. 13.02.1831 in Oberfinningen,
verheiratet 10.09.1862 in Oberfinningen,
gestorben 14.11.1915 in Oberfinningen

Mathias Zengerle

geb. 17.02.1862 in Oberfinningen,
verheiratet 09.10.1888 in Oberfinnigen,
gestorben 24.11.1933 in Oberfinningen

Martin Zengerle

geb. 29.11.1900 in Oberfinningen,
verheiratet 30.01.1928 in Oberliezheim,
gestorben 29.09.1978 in Oberliezheim

Alois Zengerle

geb. 06.12.1931 in Oberliezheim,
verheiratet 02.06.1958 in Unterliezheim

 

Nachforschung und Ausarbeitung: Alois Zengerle 1987/88
Für Anregungen und Kommentare bitte Mail an Alois(at)zengerle.de
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